Pieter Jansegers

Pieter Jansegers at

Satzbau

In Toki Pona gibt es wie im Deutschen die Wortarten Substantiv, Verb, Adjektiv, Adverb, Konjunktion und Präposition. Um den Wortschatz aber dennoch gering zu halten, werden in Toki Pona folgende Regelungen angewendet:


Toki Pona
mi suli.

Deutsch
Ich bin groß.
Ich war groß.
Ich werde groß sein.
Ich bin wichtig.
Ich war wichtig.
Ich werde wichtig sein.


Jedes Wort besitzt zahlreiche Denotationen. So bedeutet das Wort „suli“ nicht nur „groß“ oder „lang“, sondern auch „wichtig“. Die Wort- oder Satzgliedstellung ist dadurch oft entscheidend für die korrekte Bedeutung eines bestimmten Wortes.
Durch Kombination von mehreren Wörtern werden extra Bezeichnungen überflüssig. So drückt man den Begriff „Opfer“ aus, indem man die Wörter „jan“ („Mensch“) und „pakala“ („verletzt“) zu „jan pakala“ verbindet. Die Anzahl der Wortkombinationen ist so natürlich unbegrenzt.
Es gibt kein Genus, keinen Kasus und keinen Numerus (wie üblicherweise in isolierenden Sprachen).
Es gibt auch keine Konjugation oder Deklination.
Eine Entsprechung für das Wort „sein“ fehlt vollkommen, und damit auch sämtliche Zeitformen. Ein Satz kann somit die Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft beschreiben (siehe Tabelle).
Ein einfacher Satz besteht aus einem Subjekt und einem Verb oder Adjektiv, also zum Beispiel „mi awen.“ = „Ich warte.“, aber auch „Wir warten.“ Damit jedoch auch kompliziertere und komplexere Sätze für den Hörer oder Leser verständlich sind, werden vier „Hilfswörter“ in die Sätze eingebunden. Dadurch ist es möglich, Subjekte, Objekte, verschiedene Verben oder auch Adjektive und Adverbien voneinander zu unterscheiden:
Mehrere direkte Objekte: „mi moku e kili e telo.“ = „Ich nehme Wasser und Früchte zu mir.“ Das „e“ zeigt hier an, dass „kili“ und „telo“ beides direkte Objekte sind und zu dem Verb „moku“ gehören.
Mehrere Verben: „waso li lukin li moku.“ = „Der Vogel schaut und isst.“ Das „li“ macht dabei deutlich, dass sich die beiden Verben „lukin“ und „moku“ auf dasselbe Subjekt „waso“ beziehen.
Kombination von Substantiven und Adjektiven: „jan pi pona lukin.“ = „Ein gut aussehender Mensch.“ Ohne das „pi“ würde der Satz „ein guckender Freund.“ bedeuten, denn „jan pona“ bedeutet „Freund“ und „lukin“ folgt ja als Adjektiv.
Adverbialer Kontext: „tenpo ni la mi lape“ „Jetzt schlafe ich“. Am Ende des adverbialen Kontextes muss die Partikel „la“ stehen. Außerdem steht das Ganze vor dem Subjekt des Satzes. Zusammen mit dem Wort „ken“ hat es die Bedeutung „vielleicht“, z. B. „ken la jan Lisa li moku e suwi.“ = „Vielleicht hat Lisa die Süßigkeit gegessen.“ Vor der Partikel „la“ kann auch ein ganzer Satz stehen. Dann hat es die Bedeutung „wenn“, z. B. „mi lape la ali li pona.“ = „Wenn ich schlafe, (dann) ist alles gut.“
Auch in der Frage nach dem Alter erscheint die Partikel „la“: „tenpo pi mute seme la sina sike e suno?“ = (wörtlich: „Wie oft hast du die Sonne umkreist?“) „Wie alt bist du?“ Die Antwort wird nach dem folgenden Schema gebildet: „tenpo mute wan[17] la mi sike e suno.“ = (wörtlich: „20+1=Einundzwanzig Mal habe ich die Sonne umkreist.“) „Ich bin einundzwanzig Jahre alt.“
Die Wörtchen „e“, „la“, „li“ und „pi“ haben keine eigene Bedeutung. Sie sollen lediglich verhindern, dass es bei komplexen Sätzen zu Missverständnissen kommt. Da dies ein außergewöhnliches Merkmal der Plansprache Toki Pona ist, ist der Gebrauch dieser vier „Hilfswörter“ anfangs natürlich etwas gewöhnungsbedürftig.
Für die Negation wird die Partikel „ala“ verwendet. Normalerweise folgt die Partikel „ala“ dem Verb, genau wie im Deutschen das Wort „nicht“. „mi lape ala“ = „Ich schlafe nicht“.
Bei Modalverben folgt sie diesem, also wie im Deutschen. „mi wile ala lape.“ = „Ich möchte nicht schlafen.“
Aber sie kann auch als Subjekt oder Objekt verwendet werden. Dann hat sie die Bedeutung „nichts“, z. B. „ala li jaki“ „Nichts ist dreckig.“ Beachte, dass sie nicht mit dem Wort „ijo“ kombiniert werden kann.
Die Partikel „ala“ wird auch für eine Variante von Fragen verwendet. „sina jo ala jo e tomo?“ = „Hast du ein Haus?“ Hierbei wird das Verb verdoppelt. In einer positiven Antwort wird nur das Verb wiederholt: „jo“, während in einer negativen Antwort das Verb mit der Partikel „ala“ erscheint: „jo ala“.
Für Fragen mit einem richtigen Fragewort wird „seme“ verwendet. Es kann „wer“ oder „was“ bedeuten.
Es steht als Subjekt am Anfang des Satzes. „seme li moku e kili mi?“ = „Wer aß meine Frucht?“
Es steht als Objekt nach der Partikel „e“ oder nach dem Verb. „sina lukin e seme?“ = „Was betrachtest du?“
Nach dem Wort „lon“ hat es die Bedeutung „wo?“. „pipi li lon seme?“ = „Wo ist der Käfer?“
Nach dem Wort „tan“ hat es die Bedeutung „woher?“ oder „warum?“. „sina moku e suwi tan seme?“ = „Warum hast du die Süßigkeit gegessen?“
Um nach einer Person zu fragen, steht das Wort „jan“ vor „seme“. Das Ganze steht als Subjekt vorne. „jan seme li moku e suwi?“ = „Wer isst die Süßigkeit?“ Das Ganze steht als Objekt hinter dem Verb. „sina lukin e jan seme?“ = „Wen siehst du?“
Nach anderen Substantiven hat es die Bedeutung „welcher?“. „ma seme li pona tawa sina?“ = „Welche Länder magst du?“ „sina kama tan ma seme?“ = „Aus welchem Land kommst du?“


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